Zum Inhalt springen

Verlorener Zwilling

Das Thema „Verlorener Zwilling“ wird oft unterschätzt. Zahlreiche Statistiken und Schätzungen gehen davon aus, dass 30% bis 80% der Schwangerschaften als Zwillings- oder Drillingsschwangerschaft beginnen.  Tatsächlich werden jedoch nur 3% bis 5% Zwillinge oder Mehrlinge geboren. Dies bedeutet aber auch, dass bei allen anderen Schwangerschaften vorgeburtlich der Verlust eines Geschwisters eintritt.

Dieser Verlust begleitet das überlebende, geborene Kind oft bis in das Erwachsenenalter sowie das ganze Leben und löst Ängste, Schwierigkeiten oder belastende Verhaltensmuster aus. Das fehlende Zwillingsgeschwister fehlt häufig so sehr,  dass einem das eigene Leben freudlos oder unerträglich erscheint.

Innerhalb der therapeutischen Arbeit kann man den „verlorenen Zwilling“ aufspüren. So entwickeln sich ein tiefes Verstehen und tiefe Emotionen. Die Liebe, die man immer verspürt hat, kann nun endlich gelebt werden und unbewusste (Selbst-)vorwürfe sowie Schuldgefühle verschwinden.

Anzeichen dafür, dass einen das Thema „Verlorener Zwilling“ evtl. betrifft sind beispielsweise:

  • Man isst für „2“.
  • Gegenstände wie Kleidung oder Accessoires werden doppelt gekauft.
  • Er wird immer zu viel gekocht, als ob Besuch erwartet würde.
  • Man befindet sich auf „Suche“ und weiß nicht genau wonach.
  • Man arbeitet für zwei oder drei; teilweise sogar in mehreren Berufen.
  • Es werden mehrere Leben gelebt, beispielsweise i  zwei Wohnungen oder durch parallele Partnerschaften.
  • Man versucht immer unauffällig zu bleiben.
  • Man fühlt sich immer allein, auch in Gesellschaft.
  • Man besitzt Schwierigkeiten bei Sozialkontakten.
  • Man hat häufig Beziehungsschwierigkeiten, weil man Nähe vom Partner einfordert, die dieser nicht geben kann.
  • Man besitzt eine Todessehnsucht, um dem verlorenen Zwilling zu folgen.