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Das Monster in mir – Fremdgesteuert! Was nun?

Jeder von uns hat in seinem Leben schon viele prägende Erlebnisse erfahren. Wir erinnern uns gerne an tolle Urlaubsereignisse oder Familienfeiern. Doch gibt es auch zahlreiche unbewusste Erfahrungen, die man im täglichen Leben und den „schönen“ Erinnerungen nicht wahrnimmt. Oft prägen diese Ereignisse oder Erlebnisse unser Handeln auch unbewusst. Wir stellen uns dann häufig die Fragen: Warum bin ich so? Warum habe ich dies getan?

Solche Situationen ergeben sich oft, wenn Eltern unbeherrscht reagieren oder gar ausrasten, Kinder anschreien oder ohrfeigen. Aber auch wenn Eltern irgendwann extreme Angstsituationen erlebten, werden Kinder dann häufig besonders beschützt. So gibt es Menschen, die Kinder nicht zum Schwimmen lassen, da sie als Kind selbst nur knapp dem Ertrinken entkamen. Oder Eltern die Kinder schlagen, weil sie selbst mit Schlägen erzogen wurden.

Derartige Energien herrschen in uns allen – bei einem harmlos und akzeptabel, beim anderen belastend und schädigend für sich und Menschen im Umfeld, beim nächsten brutal und gewalttätig. Dieses Verhalten kann mit dem Phänomen „Täterintrojekt“ zusammenhängen. Täterintrojekte sind Persönlichkeitsanteile in einer Person, also im Grunde eines Opfers, welche Verhaltensweisen, Denkweisen oder die Gefühle eines Täters verinnerlicht. Übernommen und verinnerlicht werden diese Anteile in unterschiedlichsten Situationen; so zum Beispiel bei seelischer und körperlicher Gewalt, bei sexuellen Übergriffen, bei Vernachlässigung und Bindungsstörungen sowie traumatischen Situationen aller Art. Aufgrund verschiedener Schutzmechanismen – wie beispielsweise der Verdrängung – werden diese Erinnerungen selten aktiviert. Besondere Bedeutung haben Täterintrojekte aber vor allem auch im Bereich von Gewalt- und Sexualstraftätern. Hier gilt, dass ohne Behandlung  Opfer auch oft Täter werden. Das Opfer übernimmt quasi die Gewalt seines Täters und lebt diese dann aus.

Woran erkennt man dieses Phänomen „Täterintrojekt“?

Viele von uns merken nicht, mit welchen zwanghaften Handlungsweisen sie ihr Leben blockieren und ihre Potentiale nicht ausschöpfen. Man fühlt sich dann wie fremdgesteuert.

Vielleicht kennen Sie es, …

  • dass Sie Handlungen vornehmen, die Sie gar nicht wollen?
  • dass Sie Menschen zurückstoßen und verletzen, obwohl Sie in diesem Moment ganz genau wissen, dass Sie das gar nicht sind oder gar nicht möchten?
  • dass Sie plötzlich von Aggressionen heimgesucht werden, die Sie so gar nicht in sich kennen?
  • dass Sie Dinge – fast zwanghaft – aussprechen, die Sie vom Kopf her gar nicht aussprechen wollen.
  • dass Sie vor manchen Situationen (bspw. im Umgang mit Ihren Kindern) erst durchschnaufen müssen, ehe Sie sich einem Thema stellen, um nicht körperlich oder seelisch gewalttätig oder verletzend zu werden?
  • dass Sie selbstzerstörerische Handlungen vornehmen, obwohl in Ihnen alles dagegen ankämpft?
  • dass Sie im Umgang mit Ihren Eltern plötzlich wieder das kleine Kind sind und sich auch so verhalten?
  • dass Sie im Umgang mit den Lehrern Ihrer Kinder plötzlich nervös werden und keine Argumente mehr finden, obwohl Ihre Schulzeit schon 20 Jahre zurückliegt?
  • dass Sie in zerstörerischen Bindungen (Freunde, Partner, Herkunftsfamilie etc.) ausharren, obwohl es Auswege gibt?
  • dass evtl. Ausstiegsversuche aus Partnerschaften immer wieder scheitern oder gar nur halbherzig verfolgt werden.
  • dass Sie immer wieder in ähnlichen partnerschaftlichen Verbindungen landen, obwohl Sie es sich ganz anders wünschen?
  • dass manchmal ein „scheinbar harmloses“ Wort, Ihre komplette Stimmung kippen lässt?
  • dass Sie plötzlich Angstattacken haben, die Sie nicht einordnen und auch nicht steuern können.

Wie reagieren Sie darauf?

  • Schämen Sie sich dafür? Werten Sie sich für diese Handlungen selber ab, hassen sich gar dafür?
  • Schweigen Sie aus Scham über diese Schwierigkeiten und leiden für sich alleine?
  • Sind Sie wütend, weil Sie es nicht „in den Griff bekommen“?
  • Fühlen Sie sich damit vollkommen im Stich gelassen und sehen keinen Ausweg?
  • Haben Sie Angst davor, dass sich diese negativen Energien noch verstärken oder merken Sie, dass es schon seit einiger Zeit immer intensiver wird?
  • Ziehen Sie sich immer weiter zurück, um solche Situationen zu vermeiden?
  • Fühlen Sie sich hilflos, weil Sie gegen diese (Fremd-)Energien nicht ankommen?
  • Haben Sie Schuldgefühle und schlechtes Gewissen gegenüber den Menschen, die diesen Energien immer wieder ausgesetzt sind?

Sicher wären Sie gar nicht bis an diese Stelle gelangt, hätten Sie sich nicht bei dem einen oder anderen Punkt wiedergefunden. Die Beschreibung an dieser Stelle ist bewusst so formuliert, als ob sie aus dem Leben gegriffen wäre.

In unserer Zusammenarbeit werden wir gemeinsam  ausfindig machen, woher diese Täterintrojekt-Energien und  das teils zwanghafte Verhalten stammen und so diese Verstrickungen lösen. So werden Sie immer mehr sie selbst und immer weniger von Fremdeinflüssen gesteuert werden.  Denn sehr mächtige Energien aus der Kindheit können auch übernommene Glaubenssätze und Denkmuster sein, welche einen als Erwachsene daran hindern, sein ganzes Potential zu leben.